Ursachen für Inkontinenz
Inkontinenz - ein Thema, das jeden treffen kann
Inkontinenz kann Ursachen in den unterschiedlichsten Erkrankungen haben. Doch der Leidensdruck ist immer hoch - umso wichtiger ist es, dass Sie die Ursachen kennen und behandeln können. Zu beachten ist, dass Inkontinenz auch psychische Ursachen haben kann.
Stuhlinkontinenz
Seltener als Harninkontinenz, aber für Betroffene oft noch unangenehmer, ist die Stuhlinkontinenz, bei der die Muskulatur den Darmausgang nicht mehr oder nicht mehr vollständig schließt. Oft wird hier die psychische Belastung für Betroffene als besonders stark wahrgenommen.
Physiologische Ursachen
Physiologische Ursachen für Stuhlinkontinenz liegen meistens im Darm und Beckenraum begründet. So kann es durch Operationen oder Bestrahlung, beispielsweise im Rahmen einer Krebstherapie, zu Schäden der Muskulatur oder der Nerven kommen.
Auch entzündliche Erkrankungen können mit einer Inkontinenz einhergehen, insbesondere, wenn sie chronisch sind. Dazu zählen Morbus Crohn oder schwere Hämorrhoidalleiden.
Zudem kommt Darmkrebs und die damit einhergehende Verengung infrage. Normal und reversibel kann eine Inkontinenz hingegen im Rahmen starken Durchfalls auftreten.
Auch der Schließmuskel selbst kann beschädigt oder geschwächt sein
Neurologische Ursachen
Besteht die Inkontinenz nicht aufgrund von Ursachen im Bereich des Beckens oder Darms, kann sie auch ein Symptom für eine neurologische Störung sein. Hier wären Lähmungen nach einem Schlaganfall oder degenerative Erkrankungen wie eine Alzheimer-Demenz oder ein Hirntumor zu nennen.
Harninkontinenz
Harninkontinenz bezeichnet den unwillkürlichen Verlust von Urin, teilweise nur tropfenweise, teilweise vollständig. Sie kann als Dranginkontinenz mit unhaltbarem Bedürfnis, Wasser zu lassen, einhergehen oder als Belastungsinkontinenz beispielsweise beim Lachen, Husten oder beim Sport auftreten. Auch Mischformen kommen vor.
Harninkontinenz bei Männern
Bei Männern tritt Inkontinenz oft im Rahmen von Problemen mit der Prostata auf - gutartige oder bösartige Veränderungen kommen dabei ebenso infrage wie eine Prostataentzündung. Da die Prostata mit zunehmendem Alter unterschiedlich stark wächst, kann sie auf die Blase drücken und Probleme bereiten. Kommen weitere Faktoren wie eine erschlaffte Beckenbodenmuskulatur oder Übergewicht hinzu, kann eine Inkontinenz entstehen. Diese resultiert jedoch unter Umständen auch aus einer Behandlung der Prostata. Bei Operationen können Gewebe und Nerven geschädigt werden - je schwerer der Eingriff, desto höher ist das Risiko. Häufig bildet sich eine Inkontinenz bei dieser Ursache nach einiger Zeit und mithilfe speziellen Beckenboden-Trainings jedoch ganz oder teilweise zurück.
Harninkontinenz bei Frauen
Bei Frauen geht eine Inkontinenz oft auf geschwächtes Gewebe im Beckenraum zurück. Bindegewebe und Muskulatur sind beispielsweise durch die Belastung bei Geburten, Übergewicht oder Veränderungen im Hormonhaushalt in den Wechseljahren geschädigt. Diese Probleme lassen sich jedoch häufig mit Beckenbodentraining und Rückbildungsgymnastik bekämpfen. In einigen Fällen drücken auch abgesenkte Organe im Bauchraum, vor allem die Gebärmutter, auf die Blase.
Neurologische Ursachen
Ebenso wie bei der Stuhlinkontinenz kann auch eine Erkrankung des Nervensystems für die Probleme verantwortlich sein. Möglich sind eine Tumorentwicklung im Gehirn, eine Demenz oder ein Schlaganfall, die die willentliche Steuerung der Blasenmuskulatur verhindern. Seltener findet sich die Inkontinenz bei schweren Depressionen oder Hospitalismus.
Weitere Ursachen
Adipositas und Bewegungsmangel können Muskulatur und Organe im Bauchraum bei beiden Geschlechtern derart belasten, dass es zu einer Inkontinenz kommen kann oder deren Entwicklung zumindest begünstigt wird. Aber auch akute oder chronische Infektionen der Blase und Harnröhre können zum Tröpfeln von Urin führen - oftmals auf den Zeitraum der Erkrankung begrenzt. Zudem weisen einige Arzneimittel, beispielsweise zur Entwässerung bei Herzerkrankungen oder zur Behandlung von Bluthochdruck, gelegentlich diese Nebenwirkung auf. Hat die Inkontinenz ihre Ursachen in einer medikamentösen Therapie, reicht es eventuell, das Präparat zu wechseln.
Lassen sich andere Faktoren ausschließen, ist es möglich, dass die Inkontinenz psychische Ursachen oder zumindest verstärkende Faktoren hat. Hier kommen vor allem starker Stress oder Angstzustände infrage, die den Reflex auslösen, Harn zu lassen - sicher kennen Sie den Effekt, beispielsweise vor einem Bewerbungsgespräch. Generell lassen sich nahezu alle Arten von Inkontinenz zumindest lindern, deshalb sollten Sie einen Arztbesuch nicht hinauszögern.
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Inkontinenz kann Ursachen in den unterschiedlichsten Erkrankungen haben. Harn- und Stuhlinkontinenz können unter anderem neurologische und physiologische Ursachen haben. Adipositas und Bewegungsmangel können Muskulatur und Organe im Bauchraum bei beiden Geschlechtern derart belasten, dass es zu einer Harnnikontinenz kommen kann. Aber auch akute oder chronische Infektionen der Blase und Harnröhre und einige Arzneimittel können zu diesem Krankheitsbild führen. Lassen sich andere Faktoren ausschließen, ist es möglich, dass die Inkontinenz psychische Ursachen oder zumindest verstärkende Faktoren hat.